Hilpoltstein wurde im frühen 17. Jahrhundert Residenzstadt. Das verdankte sie den Umständen dynastischer Erbfolge und wohl auch ihrer idealen Lage an einer der Handelsrouten Richtung Süden.
Entstehung der Stadt Hilpoltstein
Die Anfänge der Stadt Hilpoltstein reichen bis ins 8./9. Jahrhundert zurück. Urkundlich wurde die Burg erstmals 1142 und später das Herrschergeschlecht der Herren von Stein genannt. Nach dem Aussterben der Herren von Stein 1385 kam Hilpoltstein zu den Wittelsbachern. Im 15. Jahrhundert begann parallel zur Region ein wirtschaftlicher Aufstieg und es wurde das heute noch genutzte Rathaus am Marktplatz errichtet. Die nur eine Tagesreise entfernt liegende Stadt Nürnberg galt als eine der bedeutendsten europäischen Städte der damaligen Zeit. Auch Eichstätt oder Schwabach waren wirtschaftliche, religiöse und handwerkliche Zentren in der Nähe. Handel war bedeutsam und führte Rohstoffe aber auch Exportgüter verschiedenster Nationen über die Alpen. Ein bedeutendes Zeugnis sind die auf dem Burgareal in Hilpoltstein gefundenen Hedwigsbecherscherben. Dabei handelt es sich um dickwandige Glasfragmente mit Motiven in Glasschlifftechnik. Sie sind auf das 11./12. Jh. datiert und stammen aus Sizilien oder Syrien. Diese sog. Hedwigsbecher sind selten. Erhalten haben sich einzelne Exemplare, u.a. in Nürnberg, Coburg, Amsterdam oder London.